Tumore von Hirn, Rückenmark und Wirbelsäule
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Hirnmetastasen

Hirntumore

Tumore können in allen Altersgruppen und in allen Regionen des Gehirns, der Schädelbasis und des Spinalkanals vorkommen. Im Gegensatz zu Tumoren anderer Körperregionen weisen Hirntumore jedoch eine Besonderheit auf: Sie betreffen das Organ, welches das Zentrum unserer Wahrnehmung, unseres Bewusstseins, Denkens, Fühlens und Handelns ist.

Tumore können durch eine Störung der Hirnfunktion neurologische Ausfälle oder durch eine Reizung der Hirnoberfläche epileptische Anfälle verursachen. Hinzu kommt, dass das Gehirn vom starren knöchernen Schädel umgeben ist. Daher führt jeder raumfordernde Prozess früher oder später zu einer Druckerhöhung im Schädelinneren, die eine lebensbedrohliche Situation darstellen kann.

In unserer Praxis werden alle Arten von Tumoren behandelt. Die fachübergreifende Zusammenarbeit mit Radiologen, Onkologen und Strahlentherapeuten im Netzwerk der Klinikgruppe Hirslanden strebt eine Therapie nach neusten medizinischen Erkenntnissen an. Bei der Planung unserer Operationen werden die Prinzipien der minimalen Invasivität berücksichtigt und routinemäßig angewendet. Mit einer modernen endoskopischen Ausstattung und der Möglichkeit der Computer-, Kernspintomographie oder gar einer Angiographie verfügt die Klinik Hirslanden in Zürich über modernste Operationssäle: Diese einmalige Infrastruktur garantiert die größtmögliche Sicherheit für den Patienten.

Unabhängig von den technischen und medizinischen Möglichkeiten, die sich uns bieten, steht die Entscheidungs- und Handlungs-Autonomie der von der Krankheit betroffenen Menschen an erster Stelle und im Zentrum unserer Bemühungen.

Hirnmetastasen

Hirnmetastasen sind Absiedlungen eines primären bösartigen (malignen) Tumors im Körper, welcher seinen Ursprung ausserhalb des Gehirns hat. Sie sind die häufigsten Hirntumore im höheren Lebensalter und können einzeln oder mehrfach vorkommen. Die häufigsten Primärtumore sind:

Bronchialcarcinom in 40-60%, (Lungenkrebs)

Mammacarcinom in 10-15% (Brustkrebs) und

Urogenitaltumore in 5% (Hodenkrebs, Nierenkrebs u.a.).

Vorboten sind durch erhöhten Hirndruck bedingte Kopfschmerzen, epileptische Anfälle oder neurologische Ausfälle, wie Lähmungen, Gefühls-, Sprach- oder Sehstörungen. Auch Persönlichkeitsveränderungen sowie Störungen der Merkfähigkeit oder des Gedächtnisses sind möglich. Manchmal sind durch Metastasen bedingte neurologische Symptome die ersten Vorboten der primären malignen Erkrankung. In anderen Fällen stellt man den Hirntumor im Rahmen der onkologischen Abklärung als Zufallsbefund fest.

Symptome von Hirnmetastasen

Vorboten von Hirnmetastasen können Kopfschmerzen, bedingt durch erhöhten Hirndruck, epileptische Anfälle oder neurologische Ausfälle, wie Lähmungen, Gefühls-, Sprach- oder Sehstörungen sein. Persönlichkeitsveränderungen, Merkfähigkeits- und Gedächtnisstörungen sind weitere mögliche Symptome.

Metastase eines Brustkrebses im linken Schläfenlappen. Der Tumor nimmt stark Kontrastmittel auf (weisser Knoten).
Nach der Operation ist kein Tumorgewebe mehr sichtbar.

Diagnostik und Therapie

Diagnostik

Die Diagnostik besteht aus einer klinischen, und nachfolgend aus einer bildgebenden Untersuchung. Aufgrund ihrer optimalen Weichteilauflösung ist die Kernspinntomographie (MRI) die Methode der Wahl.

Therapie

Das Problem der Hirnmetastasen wird in unseren Händen von Anfang an immer fachübergreifend angegangen. Dies gilt sowohl für die Planung und Durchführung der optimalen Therapie als auch für die Nachsorge. Bei den meisten Hirnmetastasen steht die Operation an erster Stelle der lokalen Behandlung. In bestimmten Fällen wird jedoch auch eine gezielte Hochpräzisionsbestrahlung oder, bei mehreren Tumoren, eine Ganzhirnbestrahlung durchgeführt. Unabhängig von den technischen und medizinischen Möglichkeiten, die sich uns zur Behandlung bieten, steht die Entscheidungs- und Handlungs-Autonomie der von der Krankheit betroffenen Menschen an erster Stelle und im Zentrum unserer Bemühungen.  

Spezielle Techniken in unserer Praxis und unserem Kooperationsnetzwerk

Ziel der Operation ist es, eine maximale Radikalität über den sichersten und schonendsten Weg zu erreichen. Das Risiko postoperativer neurologischer Defizite lässt sich durch die Anwendung modernster Technik minimieren.

Die Neuronavigation hilft dem Operateur den Tumor zu lokalisieren, den optimalen Zugangsweg zu finden und den kleinstmögliche Schädeleröffnung zu definieren.

Die Radikalität der Resektion kann durch die Anwendung des intraoperativen MRI oder CT kontrolliert werden: während der Operation, am offenen Schädel können verbleibende Tumorteile erkannt und dadurch vollständig entfernt werden.

Das elektrophysiologische Monitoring dient der ständigen Überwachung der Integrität  der Leitungsbahnen von den Funktionszentren des Hirnes bis zum Zielorgan in der Peripherie. So können kleinste Veränderungen auch bei narkotisierten Patienten exakt beurteilt und das operative Vorgehen entsprechend angepasst werden. Wenn die Patienten präoperativ epileptische Anfälle gezeigt hatten und / oder sich ein pathologisches EEG (Hirnstromkurve) zeigte, wird eine intraoperative Elektrocortikographie (ECOG) durchgeführt. So können epilepsieverdächtige Areale identifiziert und wenn möglich mitentfernt werden.

Wenn kognitive Funktionen wie die Sprache (Produktion und Verarbeitung) durch den Eingriff gefährdet sind, so ist eine Operation im Wachzustand des Patienten sinnvoll, um diese Hirnleistungen während der Operation ständig überprüfen und erhalten zu können.

Diese, in unserer Klinik routinemäßig angewandten, intraoperativen Verfahren tragen zu einer sicheren und schonenden operativen Entfernung von Hirnmetastasen mit Erhaltung der Gehirnfunktion bei.